„Erinnert
ihr euch? An Spiele im Innenhof, an Pioniernachmittage, an sandiges
Brot am Strand? Oder an Schlittschuhlaufen auf der zugefrorenen
Baugrube, an die Ladenstraße oder die Lochkarten in der Kinderbibo?“
– so beginnt das Buch „Aufgewachsen in Rostock in den 60 und 70er
Jahren“, das jetzt im Wartberg-Verlag erschienen ist. Es gehört
zu einer Reihe, in der verschiedene deutsche Großstädte in der
Erinnerung ihrer Kinder dargestellt werden. Ich habe für den Band
mit vielen gebürtigen Rotockern gesprochen. Zahlreiche Fotos,
hauptsächlich aus deren privaten Alben, illustrieren die Erinnerungen.
Auf 64 Seiten wird von Wochenendausflügen nach Warnemünde oder
zum Schnatermann erzählt, von „Elektro-Schulz“ und „Eis-Stiller“,
von Wellenbad und Eishalle, vom MAU, ABC oder ST. Daneben gibt
es thematische Kästen, die die Zeit in einen historischen Zusammenhang
stellen. Damals entstanden Hansa Rostock und die Neubaugebiete,
die Brauerei brannte ab, die Stadt feierte ihr 750-jähriges Bestehen,
die Christuskirche wurde gesprengt und die Stadthalle eingeweiht.
Ich selbst komme ja gar nicht aus Rostock, sondern aus Schwerin.
Aber ich lebe nun schon so lange hier, dass ich mich Rostock fast
verbundener fühle als meiner Heimatstadt. So war die Arbeit an
diesem Buch auch ein noch tieferes Kennenlernen meiner neuen Heimat.
Und genau das könnte dieses Buch auch für andere Neu-Rostocker
bewirken. Vielen Einheimischen dagegen werden ihre eigenen Erlebnisse
wieder vor Augen stehen, als wären sie erst wenige Jahre her.